Tastingnote:
Nosing: Angenehme Sherryaromen, cremig, rote Beeren, Eiche, nussig, Sherryaromen
Tasting: Sherrynoten, schön cremig, Johannisbeeren, Brombeeren, Zitrusaromen
Abgang: Dunkle Schokolade und Tabak
Der gleichbleibende Erfolg der Traditionsbrennerei über mehr als ein Jahrhundert ist nur möglich durch besonderes Engagement und Hingabe der Familie Grant. Gerade in einer Branche in der wirtschaftliche Booms und Rezessionen einander abwechseln, ist es besonders wichtig die richtige Balance zu wahren. Nur so war und bleibt es möglich, sich in der verändernden Landschaft der Whiskyindustrie, in der immer mehr Brennereien von internationalen Großkonzernen aufgekauft werden, zu behaupten und seine Unabhängigkeit zu bewahren.
Thomas Carlyle (1795-1881)
Thomas Carlyle, 1795 im schottischen Ecclefechan geboren, errang als Essayist, Historiker und Philosoph im viktorianischen Großbritannien immensen Einfluss.
Carlyles akribische Arbeit für die deutsche Literatur trug maßgeblich zu ihrer Verbreitung in Großbritannien bei. Insbesondere die Übersetzungen von Goethes „Wilhelm Meister“ (1824) und einer Biografie über Schiller veranlasste ihn zu einer langjährigen Korrespondenz mit Johann Wolfgang von Goethe.
Seine Kindheit war geprägt von einer streng calvinistischen Erziehung, deren Lehren ihn zeitlebens begleiten sollten. Als nicht minder bedeutend für Carlyles Schaffen offenbarte sich zudem das starke familiäre Band.
Ursprünglich mit dem Ziel das Pfarramt auszuüben, studierte Carlyle ab 1809 in Edinburgh letztendlich Mathematik und mit einiger Unterbrechung 1819 Recht. Die unbefriedigende Zeit als Lehrer hatte ihn zurück zum erneuten Studium nach Edinburgh geführt. Doch eines wurde Carlyle nun bewusst; sein eigentliches Interesse galt der Literatur und Philosophie.
So erlernte er in dieser Zeit die deutsche Sprache und beschäftigte sich mit deutscher Literatur, die ihm die größte Bewunderung abverlangte. Neben den Übersetzungen Goethes und Schillers kamen weitere deutsche Dichter und Literaten wie Tieck oder Jean Paul hinzu.
Zu Thomas Carlyles wohl bekanntesten eigenen Werken zählt „Sartor Resartus“ (1831), das autobiografische Züge und deutsche Philosophie verbindet.
Gleichsam bedeutend ist seine Abhandlung über „Die Französische Revolution“ (1837). Hierin beschreibt er die Revolution als logische Folge der Torheit und Ignoranz der Monarchie. Zudem brachte es Carlyle den ersehnten Erfolg sowie finanzielle Sicherheit durch Vortragsverpflichtungen.
Das im Jahr 1841 erschienene Werk „Über Helden, Heldenverehrung und das Heldische der Geschichte“ bleibt ebenfalls nicht unerwähnt, da es deutlich von Carlyles calvinistischer Verehrung der Stärke geprägt ist. Die Typen des Heldentums werden darin aufgeführt, die den Weltenlauf prägen: Götter in heidnischen Mythen, Propheten (Mohammed), Priester (Luther), Dichter (Dante), Schriftsteller (Rousseau) und Herrscher (Napoleon).
Zweifellos trug Carlyles hingebungsvolle Arbeit in besonderer Weise zur Verständigung der britischen und deutschen Kultur bei. So verstarb er 1881 in London als eine „allgemein betrauerte Koryphäe der englischen Schriftstellerwelt“.
Informationen von der Flaschenbeilage.
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Glenfarclas
Inmitten der Speyside liegt das Tal des grünen Graslands oder auf Gälisch: Glenfarclas.
GESCHICHTE UND PHILOSOPHIE
Das eine schottische Brennerei keinem größeren Konzern angehört ist eher selten, dass sie sich in Familienbesitz befindet ist noch seltener. Wenn dies seit über 150 Jahren, wie bei Glenfarclas, der Fall ist, ist dies jedoch einzigartig.
Die Brennerei wurde wohl um 1826 auf einem Farmgelände erbaut und gut 10 Jahre später von Robert Hay lizensiert. Als John Grant die Farm 1865 übernahm, kaufte er die Brennerei mit und gründete eine Whiskydynastie, die bis heute Bestand hat.
Mittlerweile ist die 6.te Generation der Grant`s mit George s. Grant in dem Familienbetrieb aktiv, aber auch sein Vater John LS Grant ist noch als Vorsitzender in der Destillerie tätig.
PRODUKTION
Obwohl die sechs Kupferbrennblasen von Glenfarclas die größten der Speyside sind, ist die produzierte Menge des Speyside single Malt zwar nicht gerade wenig, aber eben auch nicht übermäßig hoch. eine Besonderheit stellen die Brennblasen trotzdem dar, da sie die letzten noch in Schottland betriebenen direkt befeuerten Brennblasen verwenden.
Das Wasser für die Produktion stammt von einer Quelle auf dem Berg Ben Rinnes. Die fertigen Malts lagern fast ausschließlich in Sherry Fässern, in über 30 traditionellen Dunnage Warehouses auf dem Brennerei Gelände. Da ein einzelnes Warehouse bis zu 50.000 Fässer fassen kann, ist es für Nachschub der zahlreichen Abfüllungen gesorgt.
Glenfarclas bietet etliche Originalabfüllungen an, die meisten davon mit Altersangabe. Nicht weniger als acht Whiskys zählt allein die Core Range, wobei der älteste Whisky der Core Range stolze 40 Jahre gereift ist. Glenfarclas ist jedoch in der Lage noch ältere Whiskys in ihrer Family Cask Range mit Jahrgang ab 1953 anzubieten.
Überhaupt waren sie die ersten die einen Whisky in Fassstärke mit dem Glenfarclas 105 als Standard anboten. Es gibt durchaus auch lohnenswerte unabhängige Abfüllungen, ihre Zahl ist jedoch bedeutend kleiner als die der Originalabfüllungen.
Glenfarclas Distillery Ballindalloch Banffshire AB37 9BD/GB
Herkunft: Schottland
Region: Speyside
Whisky-Typ: Malt
Eigentümer: J & G Grant International
Gegründet: 1836
Washstill(s): 3 x 29.600 l
Spiritstill(s): 3 x 25.000 l
Produktionsvolumen: 3,5 Mio l